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Dienstag, 14. Oktober 2014, 18:15 bis 19:45 Uhr
Raum: KAB-G-01 (Kantonsschulstrasse 3, 8001 Zürich)
Abstract: Schon mit Selbstverständlichkeit wird beruflicher Bildung ein wichtiger Beitrag für die erfolgreiche Integration von Jugend in die Erwerbsgesellschaft sowie positive Wirtschaftsentwicklung zugeschrieben. Dies führt zuletzt sogar zunehmend zu Bemühungen von Bildungsexport des Modells der betriebsbasierten Ausbildung. Bei allen tatsächlichen oder auch nur konstatierten Erfolgen bleiben jedoch zahlreiche faktische Probleme dieses Ausbildungsprinzips ungelöst, werden oftmals verschwiegen oder gar zugedeckt. So etwa die klaren geschlechtsspezifischen Disparitäten bei Ausbildungsberufen, die soziale Segregation zu gymnasialen oder universitären Bildungswegen, die Verstetigung des Berufsprinzips unabhängig von Entwicklungen in zunehmend divers und dynamisch ausgeprägten Arbeitswelten u.v.m. Im Zusammenhang mit dem anschwellenden Appell des lebenslangen Lernens stellen sich jedoch – über all diese weitgehend sozialen und wirtschaftlichen Faktoren hinaus – zunehmend auch konzeptionelle Fragen insbesondere nach dem Verhältnis von allgemeiner und spezieller Bildung und zwar für Bildungsprozesse auf der Sekundar- und auch der Tertiärstufe. Und vermehrt individualisierte Bildungs- und Erwerbskarrieren bringen vergleichsweise starre, gesellschaftlich ausverhandelte Curricula unter Druck, ohne dass ein alternatives Modell ante portas wäre.