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Im Zusammenhang mit der Öffnung des Unterrichts bzw. den Erweiterten Lehrformen befürchten die einen, dass ein solcher Unterricht zu schlechteren Leistungen führen könnte. Umgekehrt verbinden andere mit den Erweiterten Lehrformen die Hoffnung, dass sich mit solchem Unterricht die Motivation und das Interesse der Schüler und Schülerinnen besonders gut fördern lässt. Aus diesem Grund wird der Frage nachgegangen, ob sich die Mathematikleistungen und das Interesse der Schüler und Schülerinnen, die von Lehrpersonen der ELF-Gruppe unterrichtet werden, von jenen der Lernenden, die traditionellen Unterricht besuchen, unterscheiden.
Unsere Analysen zeigen, dass zwischen den Klassen der ELF-Gruppe und Klassen von traditioneller vorgehenden Lehrpersonen weder in Bezug auf das Interesse an Mathematik noch in Bezug auf die Leistungen im Mathematiktest Unterschiede bestehen, wenn der Schultyp (Sekundarschule vs. Realschule) kontrolliert wird. Festzustellen ist hingegen, dass sich Schüler und Schülerinnen von ELF-Lehrpersonen in der Schule etwas wohler fühlen als ihre Kollegen und Kolleginnen in Klassen von traditionell unterrichtenden Lehrpersonen.
Diese Ergebnisse erlauben keine kausalen Aussagen. Sie deuten jedoch darauf hin, dass sowohl übertriebene Befürchtungen als auch übertriebene Hoffnungen, die an Erweiterte Lehrformen im Hinblick auf ihre Wirkungen geknüpft werden, kaum berechtigt sind.
Pauli, C., Reusser, K., Waldis, M. & Grob, U. (im Druck). "Erweiterte Lehr- und Lernformen" im Mathematikunterricht der Deutschschweiz. Unterrichtswissenschaft, 31. top