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Institut für Erziehungswissenschaft

Differenz und Differenzierung in der Primarschule

Eine qualitativ-rekonstruktive Studie

Dauer: Februar 2013 bis Dezember 2015

Der Umgang mit Heterogenität ist in den letzten Jahren immer mehr zu einem Leitmotiv in der Lehrerbildung geworden. Pädagogische Ansätze, die eine heterogenitätssensible oder differenzsensible Lerngruppendifferenzierung vorschlagen, gehen davon aus, dass Schülerinnen und Schüler in Hinblick auf ihre Lernvoraussetzungen nach vielfältigen individuellen und sozialen Merkmalen differenziert betrachtet werden müssen. Unter dem Blickwinkel der Professionalisierung bedeutet dies, dass Lehrpersonen zunächst ‚lernen‘ sollen, den diagnostischen Blick auf ihre Schüler und Schülerinnen nach diesen Heterogenitätsmerkmalen auszurichten. Ziel ist es dabei, individuelle Lern- und Leistungsprognosen zu erstellen und entsprechend differenzierte Fördermassnahmen umzusetzen.

Bislang ist jedoch nur wenig darüber bekannt, in welcher Form und auf welcher Grundlage Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer bestehenden schulischen Alltagspraxis überhaupt unterscheiden. Insbesondere stellt sich diese Frage im Anfangsunterricht, da hier noch keine ‚stabilen‘ Leistungsmerkmale herangezogen werden können.

Im Rahmen einer qualitativ-rekonstruktiven Studie wird entsprechend der Frage nachgegangen: Welche Orientierungen leiten Primarlehrpersonen im Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft?

Fokus der Untersuchung liegt dabei auf dem Zeitpunkt, an dem Lehrpersonen eine Klasse neu übernehmen, deren Schülerinnen und Schüler sie noch nicht kennen. Dies ist insbesondere in der ersten Klasse, aber auch bei Klassenwechseln in der 4. bzw. 5. Klasse der Fall.

Insgesamt werden 6 Gruppendiskussionen an 6 unterschiedlichen Schulen in der Schweiz (kantonsübergreifend) jeweils mit der Klassenlehrperson, der heilpädagogischen Lehrperson und ggf. weiteren in der Klasse unterrichtenden Lehrpersonen in der ersten Schuljahreshälfte 2013 durchgeführt.

Die Daten werden transkribiert und mit Hilfe der dokumentarischen Methode ausgewertet. Ergebnisse sind noch nicht vorhanden.

Weiterführende Informationen

Personen

Prof. Dr. Marcus Emmerich
Dr. phil. Silke Werner