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Dauer: 2009-12 to 2012-06
Bisher gibt es erst wenige Untersuchungen und Analysen zu Prozessen des Ausstiegs aus der rechtsextremen Szene und es sind auch nur sehr begrenzt Informationen aus Programmen und Projekten verfügbar, die solche Ausstiegsprozesse unterstützen sollen. Vorliegende Befunde deuten darauf hin, dass es sinnvoll erscheint, im Rahmen von Unterstützungsangeboten nicht nur mit den Ausstiegswilligen zu arbeiten, sondern auch ihr soziales Umfeld einzubeziehen. Spezielle Angebote, die auch auf die Unterstützung von Angehörigen gerichtet sind, konnten bisher allerdings erst vereinzelt realisiert werden und Erkenntnisse aus dieser Arbeit bedürfen der wissenschaftlichen Aufarbeitung.
Die Evaluation des „Thüringer Beratungsdienstes für Eltern, Kinder und Jugendliche“ reagiert auf diesen Bedarf und soll verschiedene Fragen beantworten helfen, die für den Beratungsdienst und dessen Weiterentwicklung von besonderer Bedeutung sind. Dafür soll untersucht werden, welche Erfahrungen Angehörige der rechtsextremen Szene in Kindheit, Schule und Ausbildung machen und wie diese mit ihren Orientierungs- und Handlungsweisen in Zusammenhang stehen. Zu fragen ist, welche Unterstützung sie in alltäglichen und besonders schwierigen Lebenssituationen durch die Familie, den Freundes- und Bekanntenkreis sowie durch professionelle Fachkräfte erhalten. Von Interesse ist ferner, wie das Angebot des Thüringer Beratungsteams erlebt wird, inwieweit es sich von den bisherigen Erfahrungen der Jugendlichen unterscheidet und inwiefern es Ressourcen für die Unterstützung einer produktiven Entwicklung bietet. Untersucht werden soll aber auch die Perspektive der Fachkräfte: Wie beurteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Beratungsdienstes die Angebote, die Hilfeprozesse sowie deren Ergebnisse. Auf diese Weise sollen Erkenntnisse zur Entwicklung der Jugendlichen, zu den Möglichkeiten der Einbeziehung von Angehörigen und zur Unterstützung des Ausstiegs aus Rechtsextremismus und Gewalt gesammelt und ausgewertet werden.