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Institut für Erziehungswissenschaft

Peerspezifische Sozialisationsprozesse im Jugendalter

Die Bedeutung, die Peers bzw. Gleichaltrige für die Sozialisation, die Entwicklung und die Bewältigung von Herausforderungen im Jugendalter haben, wird zunehmend als relevant eingeschätzt. Allerdings weiss man bisher nur wenig darüber, in welcher Weise Peers sich wechselseitig helfen oder beeinflussen und welche Bedeutung Erwachsene und soziale Rahmenbedingungen für Peergroups haben. Anhand ethnographischer Beobachtungen und durch Interviews sollen deswegen die Bedingungen des Miteinanders im Kontext der Gleichaltrigen untersucht werden. Im Rahmen dieser Untersuchung werden zunächst verschiedene Gruppen ca. 14-jähriger Jugendlicher begleitet sowie beobachtet und es werden Interviews mit Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Umfeld der Gruppen geführt. Nach zwei Jahren werden die dann 16-Jährigen erneut kontaktiert, begleitet und nach ihren Erfahrungen und Einschätzungen befragt.

Durch den Vergleich von Gruppen weiblicher und männlicher Jugendlicher sowie durch die Einbeziehung organisierter und nicht organisierter Gruppen können die Besonderheiten verschiedener Gruppen erkannt werden. Indem die Studie verschiedene Altersgruppen berücksichtigt, können ausserdem Entwicklungen und Veränderungen der Bedeutung von Peers im Jugendalter erkannt werden. Zudem zeigt sich, inwiefern Jugendliche und Erwachsene diese Prozesse ähnlich einschätzen und welche Besonderheiten für die Beteiligten jeweils im Vordergrund stehen. Schliesslich kann erforscht werden, unter welchen Bedingungen bzw. wann die Abgrenzung von Erwachsenen sowie der sozialen Umgebung im Vordergrund steht und in welche Weise bzw. wann Anregungen und Unterstützung durch Erwachsene erlebt werden.

Durch die Berücksichtigung verschiedener Kontexte und Perspektiven sowie durch den vergleichenden Ansatz kann das Projekt dazu beitragen, Forschungslücken in Hinblick auf den Stellenwert von Peers für die Sozialisation im Jugendalter zu schliessen und das Verhältnis zwischen Peergroups und anderen sozialen Akteuren zu klären.

Das Forschungsprojekt wird durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziell unterstützt.

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