Navigation auf uzh.ch

Suche

Institut für Erziehungswissenschaft

ABE-Tagung 2024 «Jugend, Migration, Religion – Wie kann dazu (noch) geforscht werden?»

Die Forschung im Schnittfeld von Jugend, Migration und Religion geht mit Differenzkonstruktionen einher. So werden etwa Jugendliche in Differenz zur Erwachsenengesellschaft und (religiöse) Migrations-Andere in Differenz zur Mehrheitsgesellschaft konstruiert – stets als das minorisierte Andere im Kontrast zur privilegierten Mehrheit. Die Zuweisung inferiorer Positionen geschieht folglich über die Herstellung von Dualismen, bei denen ein ‚Eigenes‘ und ‚Normales‘ einem von der Norm abweichenden Anderen gegenübergestellt wird. Auch (erziehungs-)wissenschaftliche Forschung nimmt an diesem Herstellungsprozess teil, indem sie das Andere entlang hegemonialer Normvorstellungen inspiziert, bemisst und bewertet. Sicherheits- und Integrationsdiskursen entsprechend wird dabei von einer Gefahr der Anderen für die öffentliche Ordnung (Pfaff, 2015) und/oder für sich selbst in Form eines gefährdeten Entwicklungsverlaufs ausgegangen (Schirmer, 2017). Im Zuge der Essentialisierung der Anderen wird folglich eine machtvolle (sozial-)pädagogische und psychologische Befassung, Beaufsichtigung und Betreuung wirksam. Höhne (2022, S. 80) spricht in diesem Zusammenhang von einem „Erziehungskomplex“, in dem Erziehung zu einem „Phänomen gesellschaftlicher Integration, Macht und Ordnungsbildung wird“.
Wie aber lässt sich eine machtsensible, anti-essentialistische Forschung realisieren, deren Gegenstand sich im Schnittfeld Jugend, Migration und Religion befindet? Diese Frage steht im Zentrum der Tagung „Jugend, Migration, Religion – Wie kann dazu (noch) geforscht werden?“. Ziel ist eine Auseinandersetzung entlang der konkreten Forschungspraxis. Es geht folglich um den theoretisch-konzeptionellen sowie methodisch-methodologischen Umgang mit der Verstrickung von Forschungsarbeiten in hegemoniale Verhältnisse. Folgende Fragen sollen entlang von geplanten, laufenden oder abgeschlossenen Forschungsprojekten diskutiert werden:

  • Welche theoretisch-konzeptionellen und methodisch-methodologischen Anhalts- und Orientierungspunkte gibt es in der bisherigen (erziehungs-)wissenschaftlichen Forschung? Wie lässt sich daran anknüpfen und wie lassen sich diese in der eigenen Forschung anwenden und weiterentwickeln?
  • Welche spezifischen Herausforderungen stellen sich bei bestimmten Gegenständen und wie kann mit diesen umgegangen werden? Wie wird dadurch das Erkenntnisinteresse geformt und welche Erkenntnismehrwerte oder -verluste ergeben sich daraus?
  • Welche methodisch-methodologischen Zugänge bieten welche Chancen und Herausforderungen? Welche prozessübergreifenden und etappenspezifischen Herausforderungen stellen sich in den jeweiligen Projekten und mit welchen handwerklich-technischen Strategien kann diesen begegnet werden?
  • Welche spezifischen konzeptionellen Herausforderungen stellen sich in unterschiedlichen Forschungsarbeiten? Welche theoretischen Konzepte erweisen sich dabei inwiefern als hilfreich oder hinderlich und wie lassen sich diese in den jeweiligen Projekten einsetzen?

Flyer Tagung "Jugend, Migration, Religion" 2024 (PDF, 176 KB)

Anmeldung ABE-Tagung 2024 (10.-11.9.2024)

Gerne nehme ich an der Veranstaltung teil. Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung