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Projektkoordination: Dr. Sandra Lang
Projektmitarbeiterinnen: Sarah Eberz, Dr. Petra Breitenmoser, Sara Taner
Projektförderung: (37003/01) durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt 2021-2023.
Tangierte Forschungsbereiche: Kompetenzmodelle der Naturwissenschaftsdidaktik, Gymnasialreform und Bildungspolitik, Partizipationsfähigkeit in Nachhaltigkeitsfragen
Ausgangspunkte: Gymnasiale Bildung – naturwissenschaftliche Allgemeinbildung – gesellschaftliche Transformation zu einer nachhaltigen Zukunft – Verantwortung in Politik und Wirtschaft
Forschungsfrage
Die zentralen Nachhaltigkeitsherausforderungen sind im Kern naturwissenschaftliche Probleme bzw. erfordern einen naturwissenschaftlichen Zugang. Welches Wissen und Können brauchen Verantwortungsträger:innen im Umgang damit? Wie kann das Gymnasium sie darauf vorbereiten?
Abstract
Die Herausbildung einer verantwortungsvollen Haltung in Bezug auf gesellschaftliche Herausforderungen, insbesondere im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, wird europaweit in einer Reihe von bildungspolitischen und -wissenschaftlichen Rahmenprogrammen gefordert. Dabei steht nicht nur die individuelle Ebene (etwa im Bereich alltäglicher Konsumentscheidungen) im Vordergrund, sondern vor allem auch die politische Partizipationsfähigkeit von informierten, mündigen Bürger*innen – insbesondere auch von Personen in einflussreichen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Positionen. Die Studie „NABINA – der Beitrag naturwissenschaftlicher Bildung beim Umgang mit Nachhaltigkeitsherausforderungen“ setzt daran an, das Verhältnis von naturwissenschaftlicher Grundbildung und politischer Partizipationsfähigkeit empirisch zu erheben und Handlungsempfehlungen für die Naturwissenschaftsdidaktik daraus abzuleiten.
Ob Klimawandel, Energiewende, nachhaltige Landwirtschaft oder Biodiversitätsverlust – die drängenden Nachhaltigkeitsherausforderungen sind im Kern auch naturwissenschaftliche Probleme und Massnahmen im Dienste einer klima- und umweltfreundlichen Zukunft und erfordern u.a. eine breite naturwissenschaftliche Allgemeinbildung. Besonders effektive Entscheidungen werden dabei vor allem auf der makroskopischen, gesamtgesellschaftlichen Ebene von führenden Politiker:innen, Wirtschaftsvertreter:innen oder Nichtregierungsorganisationen getroffen, die im Zweifelsfall keine naturwissenschaftliche Ausbildung haben.
Die Untersuchung geht der Frage nach, welche Wissensbestände und Kompetenzen, wie sie primär im gymnasialen Naturwissenschaftsunterricht vermittelt werden, einflussreiche Personen (ohne unmittelbares naturwissenschaftliches Hochschulstudium) im weiteren Lebensverlauf prägen. Welchen Beitrag leistet der Unterricht zu einem gesteigerten Bewusstsein für nachhaltigkeitsrelevante Probleme? Wie befähigt die grundständige Bildung Personen bei der Informationsbeschaffung und Nachvollziehbarkeit der technischen und wissenschaftlichen Aspekte von Nachhaltigkeitsherausforderungen? Daraus verspricht sich das durchführende Forschungsteam empirisch haltbare Ergebnisse darüber, welche inhaltlichen und überfachlichen Kompetenzen in den Fächern Biologie, Physik, Chemie und Geografie in den Oberstufencurricula gezielter implementiert werden können, um junge Menschen bezüglich politischer Partizipationsfähigkeit in Nachhaltigkeitsfragen zu stärken.
Gesucht
Narrative, wie Verantwortungsträger:innen naturwissenschaftliches Wissen mit dem Herausbilden eines Nachhaltigkeitsbewusstseins und gegenwärtigen Entscheidungen verknüpfen.
Gegeben
Semi-strukturiertes Leitfadeninterview bei relativ offener Gesprächsführung mit 15 Interviewpartner:innen OHNE naturwissenschaftliches Hochschulstudium.
Kodierung des transkribierten Gesprächsmaterials mit MAXQDA entlang induktiver wie deduktiver Kategorien; Themenzentrierte qualitative Inhaltsanalyse nach Udo Kuckartz.
Analyseleitende Perspektiven und Konzeptionen