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Der Brückenschlag zwischen pädagogischer Förderung und gleichzeitigem Selektionsauftrag lässt sich für Lehrpersonen nur schwerlich prästieren und bedeutet für Schüler:innen und Eltern ein emotionsbehaftetes Feld. Interessanterweise zeigt sich die Beurteilungspraxis mittels Noten trotz jahrzehntelang intensiv geführter Diskurse und geübter Kritik, weitgehend veränderungsresistent. Zudem liegen kaum aktuelle empirische Befunde zum sozio-emotionalen Erleben von Schüler:innen im Kontext der Beurteilungsthematik vor.
Im Rahmen dieser Dissertation wird eine Begleitstudie zum Thema ‘Lernen ohne Noten’ (LoN) durchgeführt. In einem bottom-up-entwickelten Projekt fokussieren Lehrpersonen auf die formative Beurteilung und verzichten während des Semesters auf Rückmeldung in Ziffernform. Das Forschungsinteresse liegt auf der Ebene des sozio-emotionalen Erlebens der Schüler:innen (Selbstkonzept, Schulmotivation, Klassenklima und Stresserleben) sowie des Beurteilungsverständnisses der Lehrpersonen. Mittels qualitativer Elemente wird auch die Perspektive der Eltern miteinbezogen. Analysen von alternativen, ziffernfreien Zeugnissen stellen einen explorativen Teil dieser Dissertation dar.