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Institut für Erziehungswissenschaft

Fachstelle Methoden

Dr. Urs Grob, Dr. Rebekka Horlacher und Dr. Silke Werner

Studierende der Master Major-Studienprogramme Erziehungswissenschaft und Fachwissenschaft Pädagogik und Psychologie haben die Möglichkeit, ihre Masterarbeit auch im Bereich der Methoden zu verfassen respektive sich von den Mitarbeitenden der Fachstelle Methoden betreuen zu lassen.

Historische Forschungsmethoden (Dr. Rebekka Horlacher):

Historische Forschung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Quellen arbeitet, die nicht gemäss Theorie und Forschungsfrage generiert werden, sondern die überliefert und damit schon vorhanden sind. Im Bereich der historischen Methoden können Qualifikationsarbeiten verfasst werden, die sich mit Themen und Fragen der Schulgeschichte, der Kulturgeschichte von Erziehung und Bildung oder der erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung in historischer Perspektive beschäftigen und vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart reichen.

Qualitative Forschungsmethoden (Dr. Silke Werner):

Die Forschungsinteressen sind im Feld der Schul- und Schulentwicklungsforschung zu verorten und umfassen entsprechend sowohl Themen die die Schule als Organisation, die Lehrer:innenprofessionalität bzw. Lehrer:innenprofessionalisierung, als auch den Unterricht bzw. die Unterrichtsentwicklung betreffen. Als Forschungsfokus ist in diesem Kontext die Forschung zu Implementationsprozessen in Schulen, als auch die Forschung zur Kooperation von Lehrpersonen hervorzuheben. Die methodische und methodologische Ausrichtung der empirischen Arbeit ist eine qualitativ-rekonstruktive, wobei insbesondere die Dokumentarische Methode mit ihren unterschiedlichen Verfahrenspraxen (z.B. Dokumentarische Evaluationsforschung, Dokumentarische Analyse von Interviews, Gruppendiskussionen, Fotos, (Unterrichts-)Videos) zur Anwendung kommen kann. Darauf bezieht sich auch ein weiteres Forschungsinteresse, und zwar die Weiterentwicklung der Dokumentarischen Methode, konkret: die Entwicklung und Fundierung einer Dokumentarischen Metaevaluationsforschung.

Quantitative Forschungsmethoden (Dr. Urs Grob):

Masterarbeiten an der quantitativen Abteilung der Fachstelle Methoden sollen einen Fokus auf der Anwendung statistischer Datenanalyseverfahren auf erziehungswissenschaftlich relevante Fragestellungen haben. Es bieten sich vorrangig Sekundäranalysen bestehender Datenbestände an. Neben den im Rahmen der Methodenausbildung im BA und MA Erziehungswissenschaft angeeigneten multivariaten statistischen Analyseverfahren können, grosses Interesse und ein hohes Mass an Eigeninitiative vorausgesetzt, auch spezielle Verfahren wie die logistische Regression, Strukturgleichungsmodelle, Clusteranalysen etc. eingesetzt werden. Für die Bearbeitung erziehungswissenschaftlich gehaltvoller Forschungsfragen bieten sich mehrere Datensätze an, die über SWISSUbase oder GESIS zugänglich sind (z.B. TREE, COCON, PISA). Speziell empfohlen wird jedoch die Nutzung von Daten der LifE-Studie, an welcher Urs Grob als Mitautor beteiligt ist. Weil die LifE-Studie die menschliche Entwicklung von der späten Kindheit bis ins mittlere Erwachsenenalter zum Thema hat, d.h. eine Entwicklungsspanne von über 30 (mit der Welle von 2024 bald über 40) Jahren abdeckt, bietet sie einmalige und faszinierende Möglichkeiten der Bearbeitung entwicklungspsychologischer und sozialisationstheoretischer Fragestellungen in Lebenslaufperspektive (siehe Übersicht zur LifE-Studie). Ihre grösste Stärke liegt darin, im Jugendalter eine Fülle von Informationen zu häuslichen und schulischen Umwelten und zu Verarbeitungsweisen und Selbstwahrnehmungen der Jugendlichen bereitzustellen, die mit langfristigen Entwicklungsverläufen in Beziehung gesetzt werden können. Mögliche Arbeitstitel könnten die folgenden sein:

  • Atypische" politischer Sozialisation: Unter welchen Bedingungen entwickeln junge Frauen Interesse an konventioneller Politik?
  • Die Entwicklung von Übergewicht von der späten Kindheit bis ins fünfte Lebensjahrzehnt. Einflussfaktoren und psychische Verarbeitung.
  • Antezedensbedingungen von Resilienz: Welche personalen und sozialen Faktoren tragen protektiv dazu bei, dass sich belastende Erfahrungen im Jugendalter nicht negativ auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken?

Ausgehend von den in der LifE-Studie abgedeckten Themengebieten ist eine Vielzahl genuin eigener Fragestellungen bearbeitbar. Die Datendokumentation, Befragungsinstrumente und Codebücher sind auf Anfrage zugänglich.

Mögliche Themen

Die Studierenden können ihr Thema der Masterarbeit im Rahmen der oben angegebenen Themenfelder selbst bestimmen. Die Erstellung einer Masterarbeit im Rahmen von laufenden Forschungsprojekten der Fachstelle Methoden ist möglich. Weitere Informationen zu den Angeboten der Fachstelle Methoden finden Sie auf der Webseite der Fachstelle Methoden.

Richtlinien/Formalia

Informationen bezüglich der Anforderungen an die Formalia der Qualifikationsarbeiten finden Sie auf der Master-Webseite Dokumente und Reglemente.

Kontakt

Historische Forschungsmethoden: Dr. Rebekka Horlacher

Qualitative Forschungsmethoden: Dr. Silke Werner

Quantitative Forschungsmethoden: Dr. Urs Grob