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Dissertationsprojekt von Karin Huser karin.huser@phzh.ch
Zusammenfassung. In der deutschsprachigen geographischen Bildung werden Themen rund um Mensch-Umwelt-Systeme und damit verbunden die Förderung raumbezogener Handlungsfähigkeit (Spatial Citizenship) gestärkt (z.B. Adamina et al 2016, 9). Der schweizerische Lehrplan 21 (D-EDK 2016) sieht deshalb für das geographische Lernen ab dem Kindergarten unter anderem die Themen Raumnutzungen, Raumveränderungen und Raumentwicklung vor. Ein adäquates Raumverständnis ist eine zentrale Voraussetzung, damit die (künftigen) Lehrkräfte diese Inhalte schulisch vermitteln können (Komorek & Prediger 2013). Die Herausforderung besteht darin, dass Studierende des Studienganges Primarstufe oberflächliches Geographiewissen zeigen und die Ausbildung deshalb gleichzeitig nicht nur fachdidaktisches, sondern auch fachliches Wissen aufbauen muss. Die Forschungsfrage dieser explorativen Entwicklungsstudie lautet: Wie kann fachliches und fachdidaktisches Wissen adaptiv aufgebaut werden?
Forschungsdesign. Als Forschungs- und Planungsrahmen dient das Modell der Didaktischen Rekonstruktion (Gropengiesser & Kattmann 2013). Gemäss diesem Modell werden Wissensbestände von Studierenden und ExpertInnen analysiert, wechselseitig verglichen und daraus Leitlinien herausgearbeitet. Letztere bilden die Basis für die Entwicklung didaktisch rekonstruierter Lernangebote, welche in der Hochschullehre durchgeführt und formativ evaluiert werden. Die Ergebnisse der Evaluation ermöglichen eine systematische Weiterentwicklung der fachdidaktischen Lehre.
Methoden. Die Alltagsvorstellungen (Vorwissen) der Studierenden wurden schriftlich mit einem Fragebogen erhoben (offene Fragen; Petersen 2014). Zur fachlichen Klärung des Expertenwissens wurde geeignete Fachliteratur gesucht und aus sechs Fachtexten 117 Seiten ausgewählt. Alle Wissensbestände werden mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring 2015; Gropengiesser 2008) analysiert und um an die Quellen der Vorstellung zu gelangen zusätzlich mit der Metaphernanalyse (Lackoff & Johnson 2011; Schmitt 2017).
Kontakt: Huser, Karin1; E-Mail: karin.huser@phzh.ch
PHD- Komitee: Niebert, Kai2; Backhaus, Norman2; Reinfried, Sibylle3.
1 Pädagogische Hochschule Zürich und Universität Zürich
2 Universität Zürich
3 >Emerita
Adamina, M., Hemmer, M., Schubert, J.S., Hartinger, A., (Eds.). (2016). Die geographische Perspektive konkret. Begleitband 3 zum Perspektivrahmen Sachunterricht. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
D-EDK Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (Eds.). (2016). Lehrplan 21_NMG. Online: https://v-ef.lehrplan.ch/container/V_EF_DE_Fachbereich_NMG.pdf. Zugriff 21.11.18.
Gropengießer, H. (2008). Qualitative Inhaltsanalyse in der fachdidaktischen Lehr- und Lernforschung. In P. Mayring (Ed.). Die Praxis der qualitativen Inhaltsanalyse: 2., neu ausgestattete Aufl. Weinheim, Basel: Beltz.
Gropengießer, H. & Kattmann, U. (2013). Didaktische Rekonstruktion. In H. Gropengiesser, U. Harms, U. Kattmann (Ed.). Fachdidaktik Biologie: Die Biologiedidaktik. 9., völlig überarb. Aufl. Hallbergmoos: Aulis-Verlag.
Komorek, M. & Prediger, S. (Ed.). (2013). Der lange Weg zum Unterrichtsdesign: Zur Begründung und Umsetzung fachdidaktischer Forschungs- und Entwicklungsprogramme. Fachdidaktische Forschungen Band 5. Münster: Waxmann.
Lakoff, G. & Johnson, M. (2018). Leben in Metaphern: Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern. Neunte Auflage. Systemische Horizonte. Heidelberg: Carl-Auer Verlag GmbH.
Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. 12. überarb. Aufl. Weinheim: Beltz.
Petersen, Th. (2014). Der Fragebogen in der Sozialforschung. UTB 4129. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.
Schmitt, R. (2017). Systematische Metaphernanalyse als Methode der qualitativen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.