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Die Schweizer Berufsbildung in den langen 1970er Jahren
Das Dissertationsprojekt greift das Konzept «Zukunft» als Kategorie historischer Analyse auf. Konkret werden Zukunftsvorstellungen von der und durch die Berufsbildung der als «krisenhaft» wahrgenommenen langen 1970er Jahre untersucht. Die Berufsbildung steht im Mittelpunkt, wenn gesellschaftliche und politische Zukunftsvisionen verhandelt werden – dies nicht nur, weil sie als «öffentliches Gut» wahrgenommen wird und in der Schweiz die grosse Mehrheit der Jugendlichen nach der Sekundarstufe diesen Ausbildungsweg wählt. Die Berufsbildung wird auch als «kritischer Erfolgsfaktor» für den Nationalstaat gesehen, da sie die politische Schnittmenge für den Erhalt der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit, der sozialen Integration und der individuellen Entwicklung bildet. Dementsprechend stellt sie ein Schnittfeld divergierender und um Geltung ringender wirtschafts-, gesellschafts- und bildungspolitischer Zukunftsvorstellungen dar. Das Projekt fokussiert auf die politischen und die öffentlich-deliberativen Debatten sowie auf die Diskussionen um die zeitgenössischen Jugend-, resp. Lehrlingsbewegungen. Dadurch soll die Frage beantwortet werden, wie individuelle und kollektive Akteure im Bereich der beruflichen Bildung die Zukunft imaginierten, kommunizierten und verhandelten und welche Zukunftsvorstellungen als performative Handlungsangebote konkret umgesetzt wurden und welche nicht. Dabei wird keine den erfolgreichen Entscheidungen verpflichteten «Siegergeschichte» geschrieben, da sich die historische Dynamik von (konkurrierenden) Zukunftsvorstellungen so adäquater einfangen lässt. Zum Ausdruck gebrachte Zukunftsvorstellungen werden hierbei sprachanalytisch als performative Handlungen verstanden, die Geltung beanspruchen und so versuchen, Zukunft zu gestalten. Die Zukunftsvorstellungen werden quellenkritisch erschlossen, kontextuell rekonstruiert und im internationalen Kontext verortet. Konkret knüpft das Projekt an aktuelle Arbeiten an der Schnittstelle zwischen der historischen Zukunftsforschung und der historischen Bildungsforschung an.
2017-2021 | Masterstudium in Allgemeiner und Historischer Erziehungswissenschaft | Masterarbeit mit dem Titel: «Die curriculare Konstruktion nationaler Identität im Dienste der Weltrettung: Eine Rekonstruktion der diskursiv konstruierten, schweizerischen Identität innerhalb der Bildung für Nachhaltige Entwicklung» | Universität Zürich | |
2003-2006 | Bachelorstudium, Lehrdiplom für die Primarstufe | Bachelor-Diplomarbeit mit dem Titel: «Lehrberuf und Lehrerbild im Wandel der Zeit» | Pädagogische Hochschule Zürich |
Seit 2022 | Assistentin am Lehrstuhl für BWB am Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) | Universität Zürich |
2021 | Hilfsassistentin am Lehrstuhl für BWB am IfE | Universität Zürich |
2019-2021 | Studentische Mitarbeit an der Fachstelle Methoden am IfE im Projekt «Digitale Edition der Kopierbücher aus Pestalozzis Institut Yverdon» | Universität Zürich |
2018 | Tutorin an der Fachstelle Methoden am IfE als Tutorin des Seminars «Historische und textanalytische Methoden» | Universität Zürich |
2014, 2016 | Lehrbeauftragte Fachbereich Mathematik | Pädagogische Hochschule Zürich |
2006-2014 | Primarlehrerin Mittelstufe sowie Tätigkeit als Praxislehrperson |