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Institut für Erziehungswissenschaft LifE-Studie: Lebensverläufe ins frühe Erwachsenenalter

Design der Studie

Die LifE-Studie bildet die Fortsetzung des Konstanzer Jugendlängs­schnittes, der nach zwanzig Jahren wieder aufgenommen wurde. An der Jugendunter­suchung nahmen von 1979 bis 1983 jährlich etwa 2’000 Kinder und Jugend­liche aus der Großstadt Frankfurt und aus zwei länd­lichen Regio­nen im Bundesland Hessen teil (Kreis Bergstrasse und Odenwald). So konnte unter anderem das Aufwachsen in einer Metropole und in einem für Deutsch­land typischen ländlichen Gebiet verglichen werden.

Die Jugendlichen wurden von der 6. bis zur 10. Schulstufe in ihren Klassen­ver­bänden befragt. Neben der Hauptuntersuchung fanden zwei große Eltern­unter­suchungen, drei Erhebungen bei Lehrkräften, zwei Methodenstudien und mehrere qualitative Untersuchungen statt (s. Abbildung). Insgesamt be­teiligten sich rund 3’000 Schülerinnen und Schüler aus Hauptschulen, Real­schulen, Gymnasien und Gesamtschulen an mindestens einer der fünf Erhe­bungen.

Die aus dem Jugendlängsschnitt vorliegenden Daten umfassen ein detailliertes Indikatoren­system zu den Sozialisationsbedingungen und Erziehungserfah­rungen im damaligen schu­lischen Umfeld, im Elternhaus und in der Gleich­altrigengruppe der Heranwachsenden. Da­rüber hinaus liegen ausführliche In­for­mationen zum Leistungsverhalten, zur sozialen Einbet­tung, zu Lebensstilen sowie zu intra- und interpersonalen Kompetenzen und Motivationen der Ju­gend­lichen vor (Fend & Prester, 1986; Fend & Specht, 1986; Fend 1990).

2002 wurden die mittlerweile 35-jährigen ehemaligen Ju­gend­lichen erneut be­fragt. 1’527 Per­sonen nahmen nach der langen Unterbrechung an der Fort­setzungs­studie im Erwachsenenalter teil. Als Indikatoren für die Lebensbewältigung im frühen Erwach­senen­alter wurden ver­schie­dene Merk­male im so­zialen, beruflichen und kulturellen Bereich sowie im Bereich der psychischen und physischen Gesundheit er­fasst. Einen bedeutenden Be­stand­teil bildete zudem die retro­spek­tive Erhebung von Ereig­nissen und Se­quen­zen des beruflichen Wer­de­gangs, der Partner­wahl und der Familien­grün­dung.

Die LifE-Studie ist gegenwärtig eine der längsten Entwicklungsstudien im deutschsprachigen Raum und eines der wenigen For­schungs­projekte, das die Über­gangs­prozesse ins Erwach­senen­alter auf der Grundlage einer großen Stichprobe zu untersuchen vermag. Ähnliche For­schungsvorhaben sind z.B. mit der BIJU-Studie am Max-Planck-Institut in Berlin (Roeder & Schnabel, 1995), im Rahmen des DFG-Schwerpunkt­pro­grammes PAIRFAM (z.B. Walper, 2005), der Kohor­ten­studie von Hillmert und Mayer (2004), der COCON-Studie des Jacobs-Centers in Zürich (Buchmann & Kriesi, 2008) und im Umkreis von Silbereisen (2008) in Jena geplant bzw. am Laufen.

Abbildung: Design der LifE-Studie.

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